Jahresbericht 2018

Soziale Verantwortung der Zementindustrie

Die österreichischen Zementwerke investieren in die Aus- und Weiterbildung sowie in die Karriereplanung ihrer Mitarbeiter und sichern damit ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. Im Zentrum ihrer Verantwortung als Arbeitgeber stehen die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter.

Cornelia Bauer
Cornelia Bauer

Zementindustrie als verlässlicher Arbeitgeber

Die österreichische Zementindustrie schafft Arbeitsplätze – vor allem im ländlichen Raum – und trägt zur regionalen Wertschöpfung bei. 2018 waren 1.155 Mitarbeiter in den heimischen Werken beschäftigt. Der
längerfristige Trend zeigt eine leicht rückläufige Mitarbeiterzahl. Ur-sachen dafür sind die zunehmende Automatisierung der Produktion – Stichwort Industrie 4.0 – und die Tatsache, dass gewisse Tätigkeiten, etwa im Bereich der Instandhaltung, vermehrt an Dritte ausgelagert werden.

Fast die Hälfte der Belegschaft ist mit der Steuerung und Kontrolle der zentralen Prozesse der Zementproduktion beschäftigt und im permanenten Schichtdienst tätig. Diese Aufgaben werden traditionell von Männern erfüllt, Frauen sind überwiegend in Stabsfunktionen, in Forschung und Entwicklung und in kaufmännischen und administrativen Bereichen tätig. Zahl und Anteil der Frauen sind, dem Trend der vergangenen Jahre folgend, gestiegen. Der Frauenanteil lag per Ende 2018 bei 14,9 %.

96 Mitarbeiter, das sind 8,3 % aller Beschäftigten, waren 2018 im erweiterten Bereich Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung eingesetzt. Diese Mitarbeiter prägen auch ganz entscheidend die laufende Produktentwicklung und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Die österreichische Zementindustrie arbeitet mit aller Kraft daran, die Arbeitssicherheit in den Werken zu erhöhen.“ Cornelia Bauer VÖZ-Expertin für Produktqualität und Arbeitssicherheit

Beste Qualifikation durch Aus- und Weiterbildung

Die Zementindustrie braucht hoch qualifizierte Facharbeiter und bildet diese großteils selbst aus. 76 Lehrlinge waren Ende 2018 in der österreichischen Zementindustrie in Ausbildung. Erstmals wurden auch Lehrlinge in den neuen Fachbereichen Transportbetontechnik und Betonfertigungstechnik zur Ausbildung aufgenommen. Neu ist auch die Möglichkeit, eine Lehre mit Matura zu absolvieren. Die Betriebe fördern dieses Angebot, das für die Auszubildenden ein Sprungbrett für eine Karriere in der Zementindustrie bedeuten kann.

Generell stehen engagierten Facharbeitern in den Werken alle Türen zu einer erfolgreichen Karriere offen. Die persönliche und berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter wird in der Branche gefördert und unterstützt. 2018 wurden pro Mitarbeiter 539 Euro für Mitarbeiterschulungen aufgewendet.

Gesundheit und Sicherheit stehen an erster Stelle

Das Thema Arbeitssicherheit hat in der österreichischen Zementindustrie höchste Priorität. Durch streng geregelte Arbeitssicherheitsbestimmungen sowie laufende Schulungen der Mitarbeiter, insbesondere der Sicherheitsbeauftragten der Werke, ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Die VÖZ koordiniert die „Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit“, die dem unternehmens-übergreifenden Austausch von Informationen und Erfahrungen dient. Neben Themen wie Unfallkennzahlen oder verbesserte PSA (persönliche Schutzausrüstung) werden auch Aufgabenstellungen wie Burnout-Prävention, Nachtschwerarbeit, psychische Belastung am Arbeitsplatz oder alternsgerechtes Arbeiten behandelt. Neu eingeführt wurde ein Erfahrungsaustausch der Werksvertreter (Sicherheitsfachkräfte und Sicherheitsvertrauenspersonen) zu Beinaheunfällen. Dabei geht es um die Erkennung von möglichen Unfällen, Durchführung von Risikoanalysen, daraus resultierende Mitarbeiterschulungen und die Festlegung von Maßnahmen.

Entsprechend international üblichen Berichtsstandards wird in der Zementindustrie jeder Unfall in der Statistik erfasst, der einen Krankenstand von einem Tag oder länger hervorrief. Die Zahl der Gesamtunfälle lag 2018 bei 27 und ist somit im Vergleich zu 2017 um 17,4 % gestiegen. Korrelierend damit hat sich auch die Unfallhäufigkeit auf 14,7 erhöht. Diese errechnet sich aus der Zahl der Unfälle bezogen auf eine Million Arbeitsstunden. Die Unfallschwere, die sich aus der Anzahl der Ausfalltage je tausend Arbeitsstunden ergibt, lag bei 0,24. Im Jahr davor hatte die Branche bei diesem Indikator mit 0,13 den historischen Tiefstwert erreicht. Es gab 2018 keine arbeitsbedingten Todesfälle.

Die VÖZ forciert das Thema Arbeitssicherheit nicht nur in den Werken, sondern geht auch selbst mit gutem Beispiel voran. In diesem Sinne hat die VÖZ 2018 die Arbeitsausrüstung der Mitarbeiter im eigenen Labor modernisiert.